Hinweis: Dieser Beitrag erschien neu in einer überarbeiteten und stark erweiterten Version, nachdem UAP Check bzgl. einer englischsprachigen Version für deren Blog angefragt hatte. Der überarbeitete Beitrag enthält nunmehr insgesamt sieben Vorgänge, die mit dem EU-Parlament zusammen hängen und wurde noch um einen Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags ergänzt, der sich ebenso diesem Thema widmete.


Die Frage nach der Befassung mit der UFO-Thematik oder dem Vorhandensein von Kenntnissen und Unterlagen macht auch vor internationalen Institutionen nicht halt. Am Bekanntesten dürfte dabei sicherlich die Initiative des Karibikstaates Grenada in der UN von 1975 bis 1977 zur Einrichtung einer Abteilung bei der UN zur Erforschung von UFOs sein, die dann letztendlich im Sande verlief. Aber auch an das Europäische Parlament gab es schon Anfragen und Initiativen zum Thema UFOs/UAP. Anlässlich der dieses Jahr wieder anstehenden Europawahl gibt es aus Kollegenkreisen die Überlegung, an die zur Wahl stehenden Parteien Fragen zum Umgang mit dem UFO-Thema zu stellen. Was man sich davon erwarten kann, ist unklar. Angesichts anderer Probleme, dürfte dieses Thema in den EU eher nachrangig sein.

An dieser Stelle möchten wir aus diesem Anlass zwei Vorgänge in der EU zitieren, die vielleicht noch nicht allgemein bekannt sind. Der eine ist recht aktuell aus dem vergangenen Jahr. Hier wurde eine Anfrage an das EU-Parlament gestellt, worin nach ggf. vorhandenen Berichten und Protokollen auf EU-Ebene gefragt wurde, unter Bezugnahme auf die aktuellen Ereignisse in den USA. Die Anfrage wurde am 28.07.2023 an das EU-Parlament übermittelt:

Zwei Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses (Robert Garcia (Demokraten) und Glenn Grothman (Republikaner) haben am 11.01.2014 einen neuen Gesetzesentwurf eingebracht, der es Piloten und anderem Personal in der zivilen Luftfahrt erleichtern soll, Sichtungen von Unidentifizierten Anomalen Phänomenen ohne Repressalien zu melden. Das Gesetz wird als „Safe Airspace for Americans Act“ (Gesetz über einen sicheren Luftraum für Amerikaner) bezeichnet. Grothman ist der Vorsitzende und Garcia das ranghöchste Minderheitsmitglied des Unterausschusses für nationale Sicherheit, Grenzsicherung und auswärtige Angelegenheiten des „House Committee on Oversight and Accountability“.

[Update vom 20. Januar 2024: Ein Operator militärischer Drohnen hat auf TikTok zu dem UAP-Video Stellung genommen und es mit Folienballons verglichen, wie er sie selber schon häufig auf ähnlichen Bildern gesehen hat. Info dazu am Ende des Beitrags.]

[Update vom 17. Januar 2024: Aktuell hat sich auch das US- Verteidigungsministerium zu dem neuen UAP-Video geäußert. Deren Stellungnahme haben wir am Ende des Artikels angefügt.]

Der US-amerikanische Filmemacher Jeremy Corbell ist seit Jahren bekannt dafür, immer wieder UFO/UAP-Videos zu veröffentlichen, die nicht identifizierte Objekte bzw. Phänomene zeigen sollen; vorzugsweise aus militärischen Quellen, die die Authentizität unterstreichen sollen. Corbell bezeichnet sich dabei gerne als investigativer Journalist, auch wenn die von ihm dazu preisgegebenen Informationen in der Regel äußerst gering sind.

Vor wenigen Tagen hat Corbell nun ein weiteres Video veröffentlicht, das ein nicht identifiziertes UAP über dem Irak zeigt, aufgenommen 2018 über einer Militärbasis von einer fliegenden Überwachungsplattform. Genauere Angaben zu Datum/Ort und der Technik fehlen und auch weitere Zeugen, mit denen er gesprochen haben will und die weitere Details angaben, sind nicht näher bekannt. Aufgrund der quallenähnlichen Form wird das Objekt als „Jellyfish“ (englisch für Qualle) bezeichnet. Auf X (ehemals Twitter) äußert sich Corbell am 09. Januar so

Seit Kurzem machen zwei Begriffe verstärkt in der UFO-Szene die Runde, die so genannten „Fastwalker“ und „Slowwalker“, die bislang nicht im Fokus der Diskussion standen. Erneut aufgekommen sind diese beiden Begriffe, nachdem John Greenewald von der Plattform The Black Vault eine neuerliche FOIA-Anfrage zur Freigabe relevanter Dokumente, die im Zusammenhang mit diesen Begriffen stehen, gestartet hatte.1

Ein aktueller Aufsatz, verfasst u.a. vom ehemaligen Direktor der AARO, Dr. Sean Kirkpatrick, beschäftigt sich mit einer Analyse des Umfelds öffentlich zugänglicher UAP-Sichtungsdaten sowie des Sichtbarkeitspotentials am Himmel für solche Phänomene. Dazu werden drei Forschungsfragen formuliert:

  1. Wie tragfähig sind die öffentlich angebotenen Daten zu UAP-Sichtungsmeldungen?
  2. Gibt es glaubwürdige räumliche Muster in diesen Berichten? und
  3. Wenn ja, können diese Muster durch physikalische und/oder bauliche Umweltfaktoren erklärt werden? 

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden die öffentlich verfügbaren Sichtungsdaten aus der NUFORC-Datenbank über einen Zeitraum von 20 Jahren herangezogen und mittles verschiedener Umweltvariablen ausgewertet. Im Ergebnis ließen sich zwar diverse Antworten finden, jedoch bleiben eine Reihe an Unsicherheiten und noch offener Fragen. Bemerkenswert ist an dem Aufsatz, dass im Rahmen von UFO/UAP-Erfahrungen auch auf diverse Einflüsse Bezug genommen wird, die die  Sichtungserfahrung verzerren können, was man auch aus der privaten UFO-Forschung kennt. Der Bericht verweist auch weiterhin auf das eindeutige Problem für die Flugsicherheit, die Herausforderung für die nationale Sicherheit und potentielle Bedrohungen.

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