Nach 12 Jahren Pause findet an quasi historischer Stätte wieder eine UFO-Tagung statt. Die Rede ist vom kleinen Ort Wolpertshausen-Cröffelbach im süddeutschen Hohenlohischen Gebiet, wo von 1998 bis 2011 jährliche UFO-Tagungen, unter dem Label "Cröffelbacher UFO-Forum", stattfanden und immer viele Interessierte aus der UFO-Szene anlockten. 

Das Ziel war dabei stets, aktuelle Themen und Strömungen aufzugreifen und sachlich und fundiert zu beleuchten, auch gepaart mit einem kritischen Blick hinter die Kulissen, jenseits von Alien-Mythen. Neben vielen UFO-Themen waren auch immer verwandte Gebiete, wie Kornkreise, Kugelblitze und astronomische Themen Teil der Agenda. Auch Wissenschaftler konnten schon als Gäste begrüßt werden.

„Erschröckliche Wunderzeichen“ und „Himmelspektakel“

Ein Aspekt unter vielen im Gebiet des UFO-Phänomens ist die Betrachtung historischer Vorfälle, bei denen Menschen Ungewöhnliches am Himmel beobachteten, auch weit vor dem 20. Jahrhundert. Der Zeitrahmen kann dabei sehr weit gespannt sein, vom Mittelalter bis zurück ins Altertum, wobei unstrittig ist, dass Menschen schon immer seltsame Dinge am Himmel gesehen haben, die sie sich nicht erklären konnten. Ebenso unstrittig ist, dass für eine Vielzahl an historischen Vorfällen heute bekannte Naturphänomene verantwortlich waren, die zu früheren Zeiten schlicht anders, vor allem als „Wunderzeichen“, gedeutet wurden. Von Interesse ist dabei auch der Zeitrahmen etwa vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, wo zu diversen Vorfällen neben einer textlichen Beschreibung auch Illustrationen vorliegen, die das Ganze bildlich darstellen und so einen besseren Eindruck vermitteln sollen.

Am 19. April diesen Jahres fand eine weitere Anhörung im US-Senat zum Thema UAP statt, diesmal konkret zur Arbeit des UAP-Büros AARO, wozu deren Direktor, Dr. Sean M. Kirkpatrick, Stellung nahm und auf Fragen antwortete. Die Anhörung fand im eher kleinen Rahmen statt, ohne eine größere Fragerunde und dauerte etwa eine Stunde und es gab dazu offenbar noch eine geschlossene, nicht-öffentliche Sitzung. Möglicherweise wurde darin auch über das Budget von AARO gesprochen, da es dazu in der öffentlichen Sitzung keine Äußerungen gab, obwohl das Thema in der Ankündigung mit genannt wurde. Ein Videoaufzeichnung der kompletten Anhörung findet sich am Ende diesen Beitrags, ebenso ein englisches Transkript des Eingangsstatements von Kirkpatrick. 

Update 21.01.2023: Aktuell wurde auch ein erstes Transkript der kompletten Anhörung veröffentlicht (auf Englisch), das auch am Ende unseres Beitrags zu finden ist (Dank an John Greenewald von The Black Vault). Daraus haben wir einige weitere Auszüge in einer Rohübersetzung eingefügt. Hinweis: Derartige Transkripts sind meist automatisch erzeugt, beinhalten also immer auch Fehler in der Worterkennung und Grammatik. Ggf. folgt noch ein offizielles Transkript der Anhörung.

Den Vorsitz der Anhörung hatte Senatorin Kirsten Gillibrand, die sich bekanntermaßen für die Einrichtung des UAP-Büros stark gemacht hatte. In ihrer Einleitung verwies sie auf die Bedeutung und wichtige Arbeit des Büros aufgrund vergangener Vorfälle und insbesondere mit Bezug auf den jüngsten Spionageballon aus China.

Im März gab es die Vorabveröffentlichung einer gemeinsamen Studie von Avi Loeb (Galileo-Projekt) und Sean M. Kirkpatrick (Direktor von AARO), die ein recht spekulatives Szenario thematisierte, das auf Loebs These beruht, dass der interstellare Besucher Oumuamua nicht natürlichen Ursprungs bzw. ein außerirdisches Sonnensegel gewesen sein könnte (siehe dazu unseren Blog-Beitrag). Das in der Studie angenommene Szenario geht davon aus, dass ein derartiges außerirdisches Objekt möglicherweise ein Mutterschiff sein könnte, das kleine Sonden während eines Vorbeiflugs an einem geeigneten Planeten freisetzt. Ein Konstrukt, das NASA-Missionen nicht unähnlich sei, wie Kirkpatrick ausführte.

Neben den vom Pentagon bereits erfassten und untersuchten UFO-/UAP-Sichtungen wird dabei auch auf ein zweites interstellares Objekt (IM2), das Monate vor Oumuamuas größter Annäherung an die Erde hier einschlug, Bezug genommen. Da man dabei von eher kleinen Mini-Flugobjekten ausgeht, könnten diese von Astronomen nicht bemerkt werden. Ob dann solche Minisonden für die letzten oder überhaupt UFO-Sichtungen verantwortlich gewesen sein können, erscheint uns aber dann doch auch fraglich, schaut man sich die diversen Schilderungen an und auch das, was die Meldestellen hier so gemeldet bekommen.

Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend auch im Bereich der UFO/UAP-Forschung Einzug. Am Bekanntesten dürfte die KI-unterstützte Videoanalyse zur Identifizierung aufgezeichneter Objekte am Himmel sein, wie sie bspw. vom SkyCam-Projekt an der Universität Würzburg praktiziert wird. Dazu wird die Software laufend fortentwickelt und hinsichtlich der Identifizierung trainiert. Ein weiterer Einsatzbereich ergibt sich aus der Nutzung von ChatGPT bzw. entsprechender Alternativen hinsichtlich der Unterstützung mit Informationen zum UFO-Thema oder der Interaktion mit UFO-Zeugen zur möglichen Identifizierung eigener Beobachtungen.

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