Gestern gab das US-amerikanische Verteidigungsministerium die sofortige Freigabe der bereits seit Jahren kursierenden und in der UFO-Szene kontrovers diskutierten Navy UFO-Videos bekannt, die über die FOIA Dokumentseite des Naval Air Systems Command verfügbar sind und heruntergeladen werden können.

Erklärung des Verteidigungsministeriums zur Veröffentlichung historischer Marinevideos

Das Verteidigungsministerium hat die Freigabe von drei nicht klassifizierten Marine-Videos genehmigt, von denen eines im November 2004 und die beiden anderen im Januar 2015 aufgenommen wurden und die nach nicht genehmigten Veröffentlichungen in den Jahren 2007 und 2017 im öffentlichen Bereich zirkulierten. Die US-Marine hatte zuvor bestätigt, dass es sich bei diesen im öffentlichen Bereich zirkulierenden Videos tatsächlich um Marine-Videos handelt. Nach einer gründlichen Überprüfung hat die Abteilung festgestellt, dass die genehmigte Freigabe dieser nicht klassifizierten Videos keine sensiblen Fähigkeiten oder Systeme offenbart und sich nicht auf spätere Untersuchungen militärischer Luftraumverletzungen durch nicht identifizierte Luftphänomene auswirkt. Das DOD gibt die Videos frei, um Missverständnisse in der Öffentlichkeit darüber auszuräumen, ob das im Umlauf befindliche Filmmaterial echt war oder nicht, oder ob mehr an den Videos dran ist oder nicht. Die in den Videos beobachteten Luftphänomene werden weiterhin als 'unidentifiziert' bezeichnet. Die veröffentlichten Videos sind im FOIA Reading Room des Naval Air Systems Command zu finden:  https://www.navair.navy.mil/foia/documents.

Im Februar erschien auf Popular Mechanics ein sehr ausführlicher Beitrag des Journalisten Tim McMillan über das ehemals geheime UFO-Programm AAWSAP/AATIP des Pentagon, der tiefgehende Einblicke über die Abläufe und Hintergründe, insbesondere der handelnden Personen und deren Interessen, bietet. Auch wenn der Artikel an einzelnen Stellen von Beweisen für das UFO-Interesse der Regierung spricht und entsprechende Aussagen zitiert, so bietet er zwar viel Spielraum für Spekulationen, aber letztlich keine neuen, konkreten und überprüfbaren Beweise für außerirdische Besucher oder Fluggeräte außerhalb der bekannten Physik, wie Mick West dazu auf Twitter äußert. Insofern fehlt die notwendige kritische Rezeption, bspw. auch zu den Vorgängen auf der Skinwalker Ranch, zu denen es solche kritischen Betrachtungen gibt. Dennoch halten wir den Artikel angesichts der vielen Details und Hintergrundinformationen für lesenswert.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors können wir Ihnen hier die komplette deutsche Übersetzung des Artikels anbieten. Enthalten sind die wesentlichen Abbildungen, sowie sämtliche im Originaltext enthaltenden Links, die natürlich auf die englischsprachigen Quellen verweisen. Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Wir sind keine professionellen Übersetzer und besitzen eher durchschnittliche bis maximal leicht fortgeschrittene Englischkenntnisse und bitten daher um Nachsicht, sollten unsere Übersetzungen nicht immer perfekt sein. Viel Spaß beim Lesen!

Typischerweise beruhen gemeldete UFO-Beobachtungen auf Einzelzeugenberichten. Nur in wenigen Fällen werden Beobachtungen von mehreren Personen oder Gruppen gemacht. Bei mehreren Augenzeugen wird die geschilderte Beobachtung tendenziell als zuverlässiger angesehen, aber ist dies tatsächlich so? Oder bestätigen diese eher die seitens kritischer Forscher bemängelte grundsätzliche Unzuverlässigkeit von Augenzeugenberichten? Der Forteaner und Autor Ulrich Magin hat sich im nachfolgenden Artikel nicht nur aus UFO-Sicht damit beschäftigt.

Die Frage nach der Zuverlässigkeit von Augenzeugenberichten ist bei den sogenannten außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungen, also Ereignisse, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, bzw. Teil der Erfahrung und die wesentliche Datenquelle ist, ein zentraler Faktor in der Beurteilung des Ereignisses. Zu diesen Erfahrungen zählen u.a. UFO-Sichtungen, Spuk-Phänomene, oder Begegnungen mit unbekannten Wesen (Kryptozoologie). Nach Meinung kritischer Forscher wird die Zuverlässigkeit oftmals jedoch nicht hinreichend berücksichtigt, sondern bevorzugt auf den vermeintlichen Kern des Ereignisses fokussiert. Beim UFO-Phänomen also die Frage nach der Natur oder Herkunft der beobachteten Objekte, anstatt die geschilderte Beobachtung der Zeugen nach dessen Zuverlässigkeit bzw. Fehlerquellen zu hinterfragen und dies bei der Frage nach der Natur des beobachteten Gegenstands einzubeziehen. Dabei gibt es in der Psychologie, maßgeblich in der forensischen Zeugen- und Aussagepsychologie, mittlerweile einen breiten Kenntnisstand zu diesem Thema.

Ein Aspekt dabei ist die Wahrnehmung und Interpretation durch den Beobachter. Häufig unterstellt man Beobachtern, die in ihrem beruflichen Umfeld außergewöhnliche Beobachtungen machen, eine besondere Kompetenz in der Beurteilung dessen, was sie sehen. Im UFO-Phänomen spricht man bspw. Piloten eine solche Kompetenz zu (siehe dazu unseren Beitrag "Warum Piloten UFOs sehen"). Ebenso gilt das in der Kryptozoologie bspw. für Jäger oder ähnliche Berufsgruppen, die regelmäßig in der Natur unterwegs sind und so eine besondere Kompetenz bei der Unterscheidung zu bekannten Wildtieren unterstellt wird.

Unser Kollege Ulrich Magin, Forteaner und Autor, hat zu diesem Thema einen interessanten, kleinen Beitrag verfasst, der einen Test zu diesem Thema beinhaltet.

Die mittlerweile unendliche Geschichte rund um das Pentagon „UFO-Programm“ AATIP und den damit in Zusammenhang gebrachten Navy-Videos ist um ein weiteres Kapitel reicher, das vor allem Anhängern von Verschwörungstheorien weiter Auftrieb geben dürfte. So gab es eine FOIA-Anfrage zu dem berühmten Navy „Tic Tac“-Video im Rahmen des USS Nimitz UFO-Vorfalls 2004 an den Geheimdienst der Navy (Office of Naval Intelligence), zur Freigabe von Dokumenten. Deren Antwort ist jedoch nicht eindeutig dahingehend, ob und welches geheime Material existiert, das nicht zur Freigabe bestimmt ist. Vermutungen zufolge könnte es sich auch lediglich um eine längere und qualitativ hochwertigere Version des „Tic Tac“-Videos handeln. Zudem waren auch die mittlerweile in der Öffentlichkeit kursierenden und wenig aussagekräftigen Videos nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Diskussion über geheimes Material  ist unserer Meinung nach aber müßig, da dessen genauer Inhalt nicht bekannt ist. Letztlich kann eine sachliche und zielführende Diskussion nur anhand vorliegendem, prüfbarem Material und Fakten geschehen, alles andere ist spekulativ.

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