Völlig unerwartet erhielten wir die erschütternde Nachricht, dass der langjährige UFO-Forscher und Skeptiker Werner Walter überraschend am 07.11. nach einer OP noch im Krankenhaus im Alter von 59 Jahren verstorben ist.

Er war einer der Pioniere der kritischen, privaten UFO-Forschung der Nach-DUIST-Ära und 1976 Mitbegründer des Centralen Erforschungsnetzes Außergewöhnlicher Himmels-Phänomene in Mannheim, kurz CENAP. Er hat sich stets der Aufklärung und der intensiven Fall-Recherche verschrieben und hat der hiesigen UFO-Szene der früheren Jahre insbesondere durch umfangreiche Übersetzungen internationale Fälle zugänglich gemacht, so dass er von Weggefährten schon früh als "wandelndes UFO-Lexikon" bezeichnet wurde. Er war ein streitbarer aber dabei auch immer offener und ehrlicher Mensch.

2014 hat er sich, auch gesundheitsbedingt, aus der aktiven UFO-Szene weitgehend zurückgezogen.

Ein fotodokumentatorischer Abriss seiner Zeit als UFO-Forscher findet sich auf dem CENAP-Blog von Hansjürgen Köhler.

Ein ausführlicher Nachruf findet sich auch auf dem GWUP-Blog.

Mittlerweile auch in den Medien:
OnlineZeitung24
Südwest Presse - Reutlinger Nachrichten
derStandard.at
Hit Radio FFH

 

Update:

Am 14.12.2016 fand auf dem Hauptfriedhof Ludwigshafen eine kleine Trauerfeier mit anschließender Beisetzung von Werner Walter statt. Dazu waren einige langjährige Forscherkollegen vor Ort. Darunter auch Hans-Werner Peiniger, der für die GEP ein eigenes Gesteck spendierte wofür ihm Hansjürgen Köhler vom CENAP ausdrücklich dankte.

Im Anschluss fand man sich im Kollegenkreis noch zu einem ausgiebigem Gedankenaustausch zusammen, was von allen Beteiligten als positiv angesehen wurde. Es zeigt sich, dass persönliche Gespräche auch im allseits vernetzten Zeitalter durch nichts zu ersetzen sind.

Von Ulrich Magin

Zur Zeit macht eine scheinbar sensationelle Meldung die Runde im Internet: Da gibt es ein Buch aus dem Jahr 1716, das eine fliegende Untertasse zeigt. Es handelt sich um eine Abhandlung des Mathematikers Johann Caspar Funck mit dem Titel: Joh. Casp. Funcsii: Liber de Coloribus Coeli und ist in Ulm erschienen.

In der Tat sieht das, was dort im Himmel dargestellt wird, wie eine moderne Untertasse aus. So liest man im Internet: „Die fliegende Untertasse wird gezeigt, als sie aus den Wolken kommt ...“

Wer sich die Abbildung allerdings genauer ansieht, der kann über der „Untertasse“ lesen: „Ps. 84. v. 12“ – und ein Bibelkundiger muss dann nur noch unter dieser Quellenangabe nachsehen. In Psalm 84, Vers 12, steht: „Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; der HERR gibt Gnade und Ehre: er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.“ (Lutherbibel, 1912)

Dargestellt ist also Gott in Form von Schild und Sonne, und keine Untertasse. Wieder zeigt sich – wer alte Illustrationen mit modernen Augen betrachtet ... geht fehl!

Anmerkung von ui.de:
Leider kein Einzlfall. Solche historischen Illustrationen machen seit jeher die Runde in der UFO-Szene, ebenso wie in der Paläo-SETI, und werden oftmals mit unserem heutigen Verständnis und typischen Klischees interpretiert, losgelöst vom historischen Kontext.

Ein weiteres, bekanntes Beispiel und ein Klassiker dazu ist die Illustration der "UFOs über Nürnberg" von 1566. Auch damit hat sich der Autor Ulrich Magin ausführlich auseinandergesetzt, zu lesen hier.

Am 27. Mai gab es innerhalb der Pro7-Reihe Galileo einen Beitrag mit dem Titel "Sind UFOs wirklich nur Hirngespinste?" in dem die Forschungsgruppe GEP und deren Arbeit unter Beteiligung von Hans-Werner Peiniger und André Kramer vorgestellt wurde.
Werbetext auf der Galileo-Homepage: "Allein in Deutschland werden jährlich hunderte von unbekannten Flugobjekten gesichtet. In Nordrhein-Westfalen gibt es sogar eine Einrichtung, in der Forscher versuchen, diesen mysteriösen Sichtungen auf den Grund zu gehen."

Der Beitrag kann derzeit noch auf der Pro7-Seite von Galileo abgerufen werden.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass es eine neutrale und sachliche Berichterstattung war. Weder das Phänomen als solches, noch die Personen, die sich damit befassen, wurden ins Lächerliche gezogen. Peiniger und Kramer gelang es, die sachlich-kritische Forschung bzw. Fall-Untersuchung und ihre Arbeit gut darzustellen. Als Beispiel für deren derzeit ungeklärten Fälle wurde die ältere Sichtung zweier Polizeibeamten vor Ort vorgestellt, bei der andere kritische Untersucher jedoch eine Fehldeutung eines Hubschraubers in Betracht ziehen.

Unvermeidlich bei derartigen Beiträgen ist die Bezugnahme auf Außerirdische, aus der allgemeinen UFO-Folklore heraus, mit der man als kritischer Untersucher entsprechend umgehen und auf den nicht unbedingt notwendigen Zusammenhang hinweisen muss.

Bei der endgültigen Schnittfassung und der Off-Kommentierung fielen dann noch einige kleinere Dinge auf, die leider auch zeigen, dass Reportagen zu solchen Themen vielleicht nicht immer mit der letzten Sorgfalt durchgeführt werden und manches nicht richtig verstanden oder falsch wiedergegeben bzw. zusammengefasst wird. Diese Erfahrung haben allerdings auch viele Kollegen gemacht, die an derartigen Sendungen schon mitgewirkt haben.
Die Aussage, dass es in unserem Sonnensystem außer der Erde keine weiteren erdähnlichen Planeten gäbe, zeigt auch die mangelnde Recherche in grundlegenden Themen. Ein Blick in Wikipedia genügt, um zu wissen, dass es neben der Erde noch drei weitere erdähnliche (terrestrische) Planeten gibt (Merkur, Venus und Mars).

Auch das Fazit, dass es am Ende doch eine Glaubensfrage sei, stieß in Kollegenkreisen auf berechtigte Kritik. Zwar kann man an Außerirdische glauben oder nicht, aber das UFO-Phänomen ist in erster Linie eine Frage des Forschens und der Gewinnung von Erkenntnissen, derer es mittlerweile schon eine ganze Reihe gibt.

Trotz der, eher kleineren, Kritikpunkte bleibt es es im Ganzen ein positiver Beitrag, der die kritische Forschung näherbrachte.

Anlässlich des Ruhestands von Xavier Passot, dem ehemaligen Leiter der GEIPAN (UFO-Abteilung des französischen Weltraumzentrums CNES), konnte Ole Henningsen von der dänischen Gruppe SUFOI ein Interview mit ihm führen, welches wir hier mit freundlicher Genehmigung wiedergeben. Für die Übersetzung ins deutsche danken wir Ulrich Magin.

Interview mit Xavier Passot im April 2016
Von Ole Henningsen, SUFOI, www.ufo.dk

Xavier Passot, der Leiter der UFO-Abteilung des Französischen Weltraumzentrums, geht in Pension:
Von den „identifizierten“ UFO Meldungen lernen ...

Während einer Reise in den Süden Frankreichs hatte ich 2012 die Möglichkeit, die „Weltraumstadt“ Cité de l'Espace in Toulouse zu besuchen. Nachdem ich durch die großen und aufregenden Ausstellungen gegangen war, die eine unglaubliche Masse an Informationen über Astronomie und den Weltraum bieten, sah ich urplötzlich ein Schild neben einem Raum, das augenblicklich meine Aufmerksamkeit erregte … ein Forschungsbüro für unbekannte Phänomene!

Das war natürlich für einen alten Weltraum. und UFO-Enthusiasten wie mich besonders unerwartet und interessant.

GEIPAN, Groupe d'études et d'informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés, ist die UFO-Ermittlungsgruppe, die zum CNES gehört, dem Centre National d'Etudes Spatiales, dem staatlichen französischen Weltraum-Zentrum in Toulouse. Ihr Leiter ist Xavier Passot.

Ich hatte mit Xavier Passot E-Mails ausgetauscht, und gerade als ich die UFO-Ausstellung verließ, klingelte mein Handy. Am Telefon war Xavier Passot, der eben aus dem Urlaub zurückgekehrt war und mich zu einem Treffen mit französischen UFO-Forschern am selben Abend einlud. Leider konnte ich aus Zeitmangel nicht teilnehmen, wir trafen uns aber eine Stunde später am Eingang zum CNES, um Ideen auszutauschen.

Xavier Passot geht nun Ende April 2016 in den Ruhestand. Ich befragte ihn über seine Erfahrungen als Leiter der Groupe d'études et d'informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés.

Deutschlands bekanntester Ufo-Skeptiker Werner Walter meldete sich vergangene Woche mit einer Pressemitteilung zurück und gibt weitere Einblicke in seine persönliche Zukunft. Über den Umbruch beim skeptischen Netzwerk CENAP (Centrales Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene) berichteten wir auf ufo-information.de im Juli 2014 hier: Umbruch beim Cenap

Heute sprach Dennis Kirstein von ufo-information.de mit Werner Walter über Vergangenes und Zukünftiges. Das im Gespräch erwähnte Onlinearchiv des Cenap Report können Sie Ausgabe für Ausgabe hier herunterladen: Cenap Report Archiv

 

Dennis Kirstein (dk) Hallo Werner, nach gut 18-monatiger Abstinenz zunächst einmal die Frage: Wie geht es Dir heute?

Werner Walter (ww) Hallo Dennis, heute bin ich gesundheitlich gut gerüstet, aber arm wie eine Kirchenmaus.

dk: Zumindest der erste Punkt freut uns natürlich sehr. Was hat Dich denn nach der langen Abwesenheit motiviert die Pressemitteilung von vergangener Woche herauszugeben? Du hättest es ja bei dem krankheitsbedingten Schlussstrich belassen können.

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